Unsere Chronik
Schützenabteilung TSG
1861 Bad Wurzach e.V.
Der Wurzacher Chronikforscher Otto Frisch hat aus Archiven die Jahreszahl 1521 entdeckt, die das erste mal die Wurzacher Schützengilde nachweist.
Vom 23. – 28. Oktober 1580 nahmen sie bei einem großen Schützenfest in Wolfegg teil.
1845 wurde das Bürgermilitär errichtet, welches nur 5 Jahre dauerte.
Aus den Jahren 1858 –1861 besitzt die Schützenabteilung eine Schießbuchaufzeichnung über ein Gänseschießen in Wiesen der damaligen Schützengesellschaft. Besitzer des Orginals ist Herr Alwin Zehrlaut, Kempten, der uns dieses freundlichst zur Verfügung stellte. Ein Vorfahre von Ihnen , lebte 1820 –1890 , war 2 mal 1. Sieger beim deutschen Bundesschießen. Eine Schützenfahne mit der Aufschrift „Wurzach 1871“ hängt in unserem Schützenhaus. Damals wurden solche Fahnen als Preis herausgeschossen. Auch eine Rechnung vom 11. Juli 1885 gerichtet an die Schützengesellschaft in Wurzach wurde uns von Alwin Zehrlaut überlassen.
Unsere älteste Schützenscheibe, die aus unser Vorgeschichte stammt, ist vom 4. August 1884. Sie wurde zum 30-jährigen Dienstjubiläum des damaligen Stadtschultes Völmle von Wurzach herausgeschossen. Von den 9 Kugeleinschlägen wurde S.G. Ries aus Dietmanns als Gewinner der Scheibe vermerkt.
1925 bildete sich aus dem Kriegerverein von 1871 eine Kleinkaliber-Schützenabteilung die ihre Schießübungen in der Kiesgrube am Galgenberg vornahm.
1926 stellte die Stadt am Achberg ein Gelände zur Verfügung, auf dem ein KK- Stand mit Schützenhalle entstand.
Nach 1933 wurde diese Schützenabteilung in den Kyffhäuserbund übergeführt und schied somit endgültig aus, lt. Herrn Otto Frisch.
Erst im Jahre 1960 wurde durch eine Neugründung die Schützengeschichte wieder fortgeführt. Den Anstoß zu einer Wiedergründung gab Franz Hecht. Er sprach sich mit dem Vereinswirt der TSG, Georg Müller vom Gasthaus Neubau ab, eine Gründungsversammlung am 9. Oktober 1960 in der Zeitung bekannt zu geben. Es kamen 9 Personen ins Gasthaus Neubau. Keiner ließ sich als Vorstand wählen. Bei der 2. Gründungsversammlung beim Reithmeier, Drei Linden, war das Lokal voll von Neugierigen. Nur einige wurden als Gründungsmitglieder erworben. Wieder kein Vorstand. So schlug Müller vor, eine Abteilung der TSG zu gründen, was dann auch geschehen ist. Harald Schütt wurde Abteilungsleiter, Georg Müller sein Stellvertreter, Gotthilf Egner übernahm das Amt des Schatzmeisters und Gebhard Härle wurde Schriftführer. Die Schützenabteilung war somit ins Leben gerufen und natürlich mit der Genehmigung des Hauptvereins TSG 1861 e.V.
Bei der ersten amtlichen Mitgliedermeldung beim Deutschen Schützenbund im August 1961 wurden 22 Mitglieder gemeldet. In der Kegelbahn im Gasthof Neubau wurden 3 Luftgewehrstände eingerichtet. Bald besaß die Abteilung dann auch 3 Luftgewehre. Das erste Kassengeld kam von einer Pro-Kopfeinlage von DM 12,75. Einige Mitglieder schaften sich selbst Luftgewehre an, so daß an den Freitagen reger Schießbetrieb herrschte. Eine Serie war damals noch auf 15 Schuß festgelegt. Da dann viele Ehepaare mitmachten, entwickelte sich eine starke Damenmannschaft. Auch die Jungschützen waren gut vertreten. So konnten im Schützenkreis Wangen gute Ergebnisse erzielt werden. Bald waren die 3 Stände in der Kegelbahn nicht mehr ausreichend. Auch das Interesse am Kleinkaliberschießen wuchs stark an, so daß nach einem neuen Standort gesucht werden musste.
Unter der Leitung des neuen OSM Georg Müller wurde 1966 eine eigene Schießbarake in einer alten Grube auf dem Greut beim Maxhof errichtet. Es entstand ein Luftgewehrstand mit 6 Zügen. Das Ersatzschützenhaus hatte einen Kostenaufwand von DM 17.780,–. Ein Zehntel davon hatten die Schützen in der Kasse. Daß es trotzdem schuldenfrei erstellt wurde, war die Tatsache, daß alles durch Eigenleistung erstellt wurde.
1967 waren die Bad Wurzacher Schützen Veranstalter des Bezirksschützentages.
Im Jahre 1969 wurde die KK – Anlage fertiggestellt. In weiteren Jahren wurde der KK – Stand verlängert, so daß das Untergeschoss mit Kellerräumen des jetzigen Schützenhauses entstand.
1970 fand die erste Stadtmeisterschaft für Aktive und Hobbyschützen ausgetragen. Es wurde mit dem Luftgewehr freihändig stehend und mit dem KK-Gewehr liegend aufgelegt ohne Riemen geschossen.
1975 wurde das neue massiv gebaute Schützenhaus eingeweiht. Auch dieses Großprojekt konnte nur durch Eigenleistung und viele Sach- und Geldspenden finanziert werden.
1977 fand das 20. Kreisschützentreffen vom Schützenkreis Wangen im neuen Schützenhaus statt.
1985 feiern die Sportschützen ihr 25 jähriges Bestehen mit Festbankett und Preisschießen.
1990 wurde die neue Sportpistolenhalle eröffnet.
Im Jahre 1994 beschließt der Verein eine eigene Tracht anzuschaffen um in der Öffentlichkeit einheitlich gekleidet zu sein.
Ihr 40 jähriges Vereinsjubiläum feierten die Sportschützen im Jahr 2000.
Die dringend erforderliche Dachsanierung wurde 2004 in Angriff genommen. Die Asbesthaltigen Platten hatten fingerdicke Risse, sie wurden fachgerecht entsorgt und neue Sandwichplatten angebracht. Im gleichen Zuge wurde das Flachdach vom Sportpistolenstand abgetragen, weil es ebenfalls undicht war. Es wurde durch ein Pultdach ersetzt. Die Außenfassade am vorderen Giebel wurde isoliert.
Der Innenraum der Wirtschaft wurde 2006 renoviert und bekam einen hellen Anstrich. Im gleichen Jahr konnte die Schützenabteilung das Oberschützenmeisterschießen gewinnen. Bei der Bewirtung mit Zeltauf- und Abbau bei der Leistungsschau der Bad Wurzacher Betriebe hatte die Schützenabteilung 339 Arbeitsstunden geleistet.
Im November 2007 wird Emanuel Müller zum Nachwuchsschütze des Monats vom Württembergischen Schützenverband ernannt.
Im Herbst 2008 wurde das Talentzentrum vom Württembergischen Schützenverband durch Landesoberschützenmeister Joachim Fähnle offiziell eingeweiht. Im Schützenhaus können nun talentierte Jugendliche im Pistolenbereich unter Anleitung eines qualifizierten Trainers üben.
Der Kugelfang im 25m Pistolenstand musste erneuert werden. Der Schießbetrieb wurde im September 2008 eingestellt. Die Stoffballen wurden entsorgt und ein Kugelfang mit Polythermoplatten wurde angebracht. Nach zwei Monaten Bauzeit und Standabnahme konnte wieder geschossen werden.
Im Dezember 2009 wurde auf der Südseite vom Schützenhausdach eine Photovoltaikanlagen installiert. Die Schützen hoffen in 10 Jahren damit die kommenden Investitionen finanzieren zu können.
Bei den Deutschen Meisterschaften 2010 wurde Emanuel Müller ein Mitglied aus unserem Verein Deutscher Meister im Olympischen Schnellfeuer im Einzel und mit der Mannschaft.
Im September 2010 konnte die Schützenabteilung ihr 50jähriges Bestehen feiern. Es wurde ein Jubiläumsschießen durchgeführt, bei dem die Großgemeinde, Schützenvereine vom Kreis Wangen und benachbarte Schützenvereine mitmachen konnten. Dora Kühnbach malte auf die Jubiläumsscheibe das Bad Wurzacher Schloss.
Heute vorhandene Schießbahnen:
Luftdruck 14 Stände
Zimmerstutzen 2 Stände
Sportpistole 5 Stände
KK-Gewehr 6 Stände
Es wurden viele sportliche Erfolge erzielt, davon zeugen viele Urkunden, Pokale und Medaillen, z.B.:
Kreisschützenkönige
1969 Manfred Beer
1980 Hubert Altenried Jugend
1981 Armin Jäger Jugend
1986 Wirth Helmut
1997 Miller Armin Jugend
2001 Schädler Manuel Jugend
2006 Jürgen Vonier Jugend
2008 Arthur Häusle
Die bisherigen OSM’s:
Schütt Harald 1960 – 1966
Müller Georg 1966 – 1980
Schöllhorn Alois 1980 – 1992
Haberer Udo 1992 – 1996
Stäbler Elmar 1996 – 2004
Loritz Marga 2004 – 2016
Robert Kasper seit 2016
Die Schützenabteilung hat zur Zeit 110 Mitglieder. Wir können auf eine lange Zeit zurückblicken, wo viel gearbeitet wurde, sportliche Erfolge erzielt und auch gesellschaftliches zum Vereinleben beigetragen hat. Wir hoffen, dass sich in Zukunft noch viele zum Wohle des Vereines einsetzen werden.